„JAUSNEN“ Wird in Kärnten gross geschrieben. Was ist das? Nicht alle wissen was dieses Wort in Kärnten für eine Bedeutung hat. In Wien zum Beispiel bedeutet es, wenn man zu einer „Jause“ eingeladen wird – Kaffee und Kuchen. Diese unterschiedliche Bedeutung hat schon zu gewaltigen Missverständnissen geführt und zu nie wieder gutzumachenden Enttäuschungen. Wenn ein Kärntner zu einer Jause eingeladen wird, gehen seine Augen auf und er bekommt ein Leuchten im Gesicht, dass Seinesgleichen sucht. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchströmt den Körper, nur wenn er die Redewendung hört: „Gema wos Jausnan“ Für einen nicht Kärntner nicht nachzuvollziehen Aber was ist eine „Jause“ jetzt wirklich?
Die Jause ist, wie in Deutschland die Brotzeit, eine Zwischenmahlzeit, meist zwischen Mittag und Abendessen, die Vormittagsjause allerdings schon zwischen Frühstück und Mittag und die Zutaten sind von Region zu Region verschieden.
In Kärnten ist „a Jausn“ immer was eher Deftiges. Wurst, Käste, Speck, Schinken u.s.w.
Beim Speck bleibt aber meistens der Anschnitt übrig und was macht man damit? Da Hunde meistens gesünder leben als wir Menschen, kann man unseren geliebten Vierbeinern sowas nicht füttern, auch wenn Sie noch so lieb dreinschauen. Also fein aufschneiden, würfeln und zu Speckknödeln verarbeiten. Oder und jetzt sind wir schon beim Thema – Speckstangerln – genau die machen wir jetzt.
Rezept für ca. 20 Stangerln
800 g Weizenmehl W700 (W550)
200 g Weizenvollkornmehl
100 g Lievito Madre (an Vortag aufgefrischt)
10 g frische Hefe
20 g Salz
50 g Olivenöl
700 g Wasser (kalt)
150 g Speck (durchzogen oder mager)
Zuerst vermischen wir alle Zutaten ausser Öl und Speck zu einer klumpenfreien Masse und kneten dann ca. 5 Minuten, dann fügen wir das Öl in kleinen Rationen hinzu und zum Schluss den gewürfelten Speck. (Bitte darauf achten, dass der Speck nicht schon vorher durch regelmässiges Kosten dezimiert wird) Es wird dann weitergeknetet aber mit einem schnellerem Gang. Solange weiter kneten bis der „Fenstertest“ gelingt. Dann wird der Teig in einer geölten Plastikschüssel für zwei Stunden bei Raumtemperatur zur Gare gestellt. Anschliessend auf eine gut bemehlte Arbeitsfläche stürzen und zu einem Rechteck mit der Hand ausziehen. Mit einer Teigkarte werden dann dünne ca 3 cm breite Streifen abgestochen und zu langen Stangerln gedreht. Stückgare 30 Minuten.
Backofen auf 250 Grad aufheizen.
Gebacken wird ca. 20 Minuten, fallend auf 220 Grad mit viel Schwaden. Vor Ende der Backzeit Schwaden ablassen.
Auskühlen lassen und geniessen.