Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp klapp.
Bei Tag und bei Nacht ist der Müller stets wach, klipp klapp.
Er mahlet uns Korn zu dem kräftigen Brot,
und haben wir solches, so hat’s keine Not.
Klipp klapp, klipp klapp, klipp klapp!

Flink laufen die Räder und drehen den Stein, klipp klapp,
und mahlen den Weizen zu Mehl uns so fein, klipp klapp.
Der Bäcker dann Zwieback und Kuchen draus bäckt,
der immer den Kindern besonders gut schmeckt.
Klipp klapp, klipp klapp, klipp klapp!

Wenn reichliche Körner das Ackerfeld trägt, klipp klapp,
die Mühle dann flink ihre Räder bewegt, klipp klapp.
Und schenkt uns der Himmel nur immerdar Brot,
so sind wir geborgen und leiden nicht Not.
Klipp klapp, klipp klapp, klipp klapp!

Der Text des Kinderliedes wird dem deutschen Schulmeister Ernst Anschütz zugeschrieben, der ihn um 1824 verfasst und 1830 im 3. Heft seines Musikalischen Schulgesangbuchs veröffentlicht haben soll

Tausende Mühlen klapperten früher an Österreichs Bächen. Mit der Kraft des Wassers wurde Korn gemahlen, Holz gesägt oder Werkzeug geschmiedet. Heute sind nur mehr wenige übrig. Eine der wenigen noch übriggebliebene möchte ich Euch heute vorstellen. Es ist die „Langer Mühle“ in Atzenbrugg in der Nähe von Wien ( ca. 40 km).
Sie blickt auf eine mehr als 700 Jahre dauernde Geschichte zurück. Die Mühle wurde im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt und gehörte damals zum Stift Klosterneuburg. Heute wird die Mühle von der Familie Langer in der vierten Generation geführt. Die Familie Langer verfolgt mit ihrer Mühle eine ganz besondere Vision. Zurück zur althergebrachten Müllertradition, als noch tausende Mühlen die Landschaft bereicherten. Damals waren Mühlen die direkten regionalen Partner der Bauern und Landwirte. Diese Tradition will die Familie Langer mit ihrer Mühle fortsetzen.
Brot fängt beim Müller an oder noch früher beim Landwirt, der die Mühle beliefert. Der Müller hat aber die entscheidende Verantwortung und Aufgabe gutes Getreide auszuwählen, die Landwirte zu beraten, welche Sorten nicht nur den meisten Ertrag gewährleisten, sondern vor Allem Qualität und Geschmack ins Brot bringen. Und genau diese Vision hat die Familie Langer – Qualität statt Quantität.
Nur ein Beispiel: WEIZEN – heute ein Massenprodukt, manche Discounter verkaufen das KG schon um weniger als 50 Cent. Getreide – Mehl – Brot sind zu wertvoll um es zu „verschenken“.
Die Langer Mühle setzt auf Elite-Weizen aus der CAPO-Familie, einer Sorte die zwar weniger Ertrag aufweist, aber dafür höhere Qualitätsmerkmale aufweist, was sich auf den Geschmack positiv auswirkt.
Machen wir nun einen anhand eines kurzen Films einen kleinen Streifzug durch die Mühle: https://youtu.be/KoSxer1heXY

Der Mühle angeschlossen ist auch ein Mühlenladen, wo man alles rund ums Backen erwerben kann. Wem der Weg nach Atzenbrugg zu weit ist, kann auch im Online-Shop bestellen. Es werden auch regelmäßig Backkurse für Hobbybäcker oder solche die es noch werden möchten veranstaltet.

Auf meiner Spurensuche hab ich einen interessanten Artikel im Kurier vom 11.9.2014 unter dem Titel „Mühlen in Österreich“ gefunden.

In nächster Zeit werde ich mich bemühen Euch einige Mehle der Langer Mühle zu verbacken und Euch vorzustellen. Angefangen hab ich schon mit dem Baguettemehl, das ich bedingungslos weiterempfehlen kann.

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