Nachdem ich schon im Jahre 2015 auf Alonisoss mir zwei Nächte um die Ohren schlug, hab ichs heuer wieder versucht. Dieses Mal auf Chalkidiki in New Potidea in einer kleinen Bäckerei. Vater und Sohn backen – Mutter verkauft – das wars. Ehrliches Brot ohne irgendwelche Hilfsmittel gebacken. Maschinen nur das Notwendigste.  Zwei Spiralkneter und   ein händischer Teigteiler für Brötchen und dgl. und noch so eine ganz einfache Teigformmaschine, einen Gärschrank und natürlich einen Backofen. Alles andere wird mit der Hand gemacht.  Um 4  Uhr gings bei mir los. Eigentlich für einen Bäcker relativ spät. Der Vater war der einzige in der Backstube als ich kam. Er mischte gerade Teige für drei oder vier Sorten Brot, Brötchen und verschiedene griechische Backwaren, wie zum Beispiel Sesamkringel – Koulourakia. Hefevorteige und ein Weizensauerteig waren auch schon auf ihre Verwendung. Also für mich eigentlich nichts Neues. Wenn der Bäcker früher anfangen würde, bräuchte er meiner Meinung nach weniger Hefe, aber die meisten griechischen Bäcker schlafen anscheinend gerne etwas länger. 
Diese Bäckerei empfahl mit Otto Otmar Fricker ein Bäckermeister der bei Loulismill in Thessaloniki arbeitet und seit 24 Jahren in Griechenland lebt. Von ihm hab ich auch ein von ihm geschriebenes Backbuch erhalten – leider nur auf griechisch, dürfte aber kein allzu grosses Problem sein. In der nächsten Zeit werde ich mich bemühen einige Rezepte hier zu veröffentlichen. Seit einigen Jahren kann man auch in Griechenland eine Umdenken bei den Bäckereien beobachten. Viele bemühen sich wirklich hochwertige Backwaren herzustellen und auch fürs Auge zu präsentieren. 
Was hat es mir gebracht eine Nacht zu opfern? Eine griechische Rezeptesammlung die es nicht in der Buchhandlung zu kaufen gibt. Eine nette Bäckerfamilie die hoffentlich ihre Bäckerei noch lange betreiben wird. Und was für mich das wichtigste war – Techniken und Handgriffe kennenzulernen.  

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